das Team

Bisher sind mir in meinem Leben Todesfälle von engen Angehörigen widerfahren, die mich über lange Zeit zutiefst erschütterten.

In meinem Schmerz fühlte ich mich oft unverstanden und allein gelassen, ja sogar gemieden.

Darum wünschte ich mir manchmal eine „Kleine Welt“ um mich herum, in der sich nur einfühlsame Menschen begegnen, die ebenfalls ein Kind, einen Partner, einen Bruder/eine Schwester oder einen engen Freund/Freundin schmerzlich vermissten.

Wenn ich mich heute mit anderen Menschen darüber unterhalte, höre ich immer wieder, dass es ihnen in einer ähnlichen Situation ähnlich erging. Daraus entwickelte sich der Gedanke, eine solch „Kleine Welt“ zu ermöglichen und die freien Räumlichkeiten, die unser Gemeindehaus bietet, zu öffnen.

Dort können Personen mit ähnlichen Schicksalen in Kontakt kommen und wenigstens für ein paar Stunden – ganz nach ihren Bedürfnissen – zuhörend oder erzählend, lachend oder weinend, ein Stück ihre Trauer verarbeiten. Dabei möchte unser Team unterstützen und zur Abwechslung Kaffee und Kuchen reichen.“


Dorothee Willer

Stimmen aus dem Team:

„Frühe Verlusterfahrung und ein natürlicher Umgang mit dem Tod prägten mich von Kind an.

In meiner langjährigen Arbeit mit geistig behinderten Menschen lernte ich Vieles über Krisen und Verlust, über Tod und Trauern von ihnen und mit ihnen.

Neben der Gemeindearbeit in der Mennonitengemeinde Frankfurt bin ich seit einigen Jahren freiberuflich als Trauerrednerin tätig. Da erlebe ich intensive Momente bei den Trauergesprächen und der Beerdigung. Ich spüre, wie gut es tut, wenn Menschen erzählen können, wie wichtig eine gute Unterstützung ist. Ich erlebe befreiendes Lachen und schmerzliche Tränen, Dankbarkeit und ungelöste Fragen. Oft denke ich, wie die Menschen wohl in ihrer Trauer zurechtkommen? Ob sie Orte haben zum Reden? Menschen, die ihnen zuhören? Raum, wo sie ihre Trauer leben können? Ich wünsche, dass unser Trauercafé ein solcher Ort ist, und freue mich auf Sie.“


Doris Hege